Als wir den Kungsleden hinter
uns gelassen haben, freuten wir uns nicht nur auf eine warme Dusche
und auf eine
Waschmaschine, sondern auch
auf den Supermarkt in Abisko. Denn wir mussten feststellen, das wir so langsam anfangen viel zu
essen vor allem Schokolade. :D
Also
ging es für uns an unserem Ruhetag auch gleich zum Supermarkt und
dieser ist wirklich ein Besuch wert. Während das Abteil von frischen
Lebensmitteln eher „klein“ gehalten
aber ausreichend ist, ist
der Bereich für die
Süßigkeiten und ungesunden
Getränken riesig. Doch zu
viel durften wir nicht
einkaufen, nicht nur weil wir das zusätzliche Gewicht ja auch tragen
müssen, sondern auch weil in Innset auf der HuskyFarm unser nächstes
und letztes Paket wartete.
Im
Supermarkt trafen wir auch Katja und Florian wieder, die wir bereits
beim Frühstück kennengelernt haben. Spontan verabredeten wir uns
zum Abendessen.
Wir
gönnten uns das erste mal
ein 3-Gänge-Menü und wir müssen sagen, es war verdammt lecker.
(Vielen lieben Dank auch hier an die Großeltern von Nathalie –
Danke Oma und Opa <3)
Aber nicht nur Katja und Florian konnten wir zu unseren neuen
Bekanntschaften zählen, wir lernten eine Menge an neuer Leute kennen
und tauschten auch mit dem ein oder anderen die Kontaktdaten aus. :)
So
langsam wurde uns aber auch
bewusst, das wir unserem
Ziel immer näher kommen und unsere Reise bald zu Ende sein wird.
Doch an diesen Gedanken wollen wir uns nicht festhalten und die
letzten Wochen, die uns noch bevorstehen genießen. :)
Als
es für uns weiter ging und wir uns auf den Weg zur Lappjordhytta
machten,
die auch wieder in Norwegen
lag fing es leicht
an zu regnen und starker Wind zog auf.
Der
Weg zur Hütte ging teilweise durch felsigen Bereich, sumpfigen
Bereich und einem Waldbereich. Durch
den Regen mussten wir auch ziemlich aufpassen auf den noch
vorhandenen Holzplanken oder den Steinen nicht auszurutschen.
Der Regen der leicht begonnen hatte entwickelte sich zu einem starken
Schauer, ziemlich schnell waren wir durchnässt. Doch der Gedanke in
wenigen Kilometern eine Hütte zu haben und sich aufwärmen zu
können, stimmte uns fröhlich. Trotz des Regens, fanden wir auch kurz Zeit die Grenzüberschreitung
von Schweden nach Norwegen festzuhalten. :)
Der nächste Morgen startete mit blauen Himmel und Sonnenschein. Obwohl wir etwas „verschlafen“ haben, ging es für uns gut gelaunt und motiviert los. Nach einem steilen Anstieg legten wir eine kurze Pause ein und genossen die wundervolle Aussicht. Allerdings verunsicherte uns etwas der Schnee auf den Berg gegenüber von uns und wir hoffte einfach nur, dass wir vom Schnee noch etwas verschont bleiben würden.
Obwohl wir ziemlich motiviert waren, war irgendwie der Wurm drin.
Wirklich in fahrt kamen wir nicht, wir verloren dadurch wertvolle
Zeit und stellten unser Zelt deshalb nach nur ca. 13 Kilometer auf.
Ernüchterung machte sich bei uns breit … die Schokolade konnte
unsere Laune auch nicht besser stimmen.
Da wir wussten, dass
die Nacht ziemlich kalt werden sollte zogen wir zum ersten Mal unsere
volle Ausstattung an warmen Anziehsachen an. Und wir stellten uns den
Wecker für 0 Uhr – mit der Hoffnung unsere ersten Polarlichter zu
sehen.
Als der Wecker klingelte wagte Andreas den ersten Blick nach draußen. Die Nacht war Sternenklar und ein grauer Schleicher war am Himmel zu sehen. Erst dachte er es wäre die Milchstraße gewesen, doch als sich der graue Schleicher bewegte, weckte er mich ganz hektisch. Noch leicht verschlafen krabbelte ich ebenfalls aus meinem Schlafsack raus und trat hinaus und blickte nach oben. Und tatsächlich es waren Polarlichter zu erkennen :
Wir konnten unser Glück kaum fassen und waren sehr glücklich, dass
wir Polarlichter sehen konnten. Obwohl es ziemlich kalt war, standen
wir bestimmt 10 Minuten einfach nur so da und konnten unsere Blicke
gar nicht vom Himmel nehmen. Irgendwann wurde es uns aber doch zu
kalt und wir verkochen uns schnell wieder in unsere Schlafsäcke.
Das es die Nacht
ziemlich kalt war, konnten wir noch am nächsten Morgen an unserem Zelt
sehen, es war noch etwas Frost zu erkennen. Aber auch so waren die
Temperaturen an diesem wunderschönen Tag ziemlich kühl.
Die Husky-Farm war von unserem Schlafplatz nicht mehr weit entfernt und so erreichten wir diese am frühen Nachmittag. Wir wurden sehr herzlich von BjØrn, Regina und ihrem Team bestehend aus 90 Grönland-Huskys, Alex, Anne, Tim und Joel empfangen.
Regina hatte unsere Pakete mit
dem Essen und Nathalies Schuhen schon einmal in die Ferienwohnung
gestellt. Wir bezogen die Ferienwohnung und sortierten uns. Nachdem
wir ein kleinen Zwischensnack eingenommen haben, ging es für uns
Punkt 18 Uhr raus zu den Huskys. Es war Fütterungszeit. :)
Es
kann ganz schön laut werden wenn 90 Grönland-Husksy darauf warten
gefüttert zu werden. Sobald jeder aber sein Futternapf vor sich
stehen hatte war es mucksmäuschenstill.
Alex, Anne, Joel
und Tim helfen auf der Farm für einige Wochen bzw. Monate aus. Sie
helfenBjØrnund Regina bei der Fütterung und beim Training der
Huskys, damit diese für die kommende Schlittensaison top in Form
sind. Aber auch bei anderen kleineren anfallenden Arbeiten sind sie
immer stets parat. (z.B. Holz holen, Beeren pflücken Pilze
sammeln etc.)
Einen Einblick vom Training konnten wir uns
am nächsten Morgen verschaffen. Um 8 Uhr war es kaum zu
überhören, dass das Training beginnt. Die Huskys waren heiß darauf, an die Trainingsgespanne angespannt zu werden und los laufen zu
können. Beim Training wird genau darauf geachtet, dass jeder Husky alle 2
Tage laufen kann und es von den Temperaturen auch nicht zu warm wird.
(Sobald die Temperaturen über 10 Grad gehen, wird das Training
abgebrochen, weil es dann für die Huskys zu warm ist) Die
ersten Huskys wurde für die erste Trainingsrunde ausgewählt
und angespannt. Man konnte die Freude und Nervosität nicht nur
sehen, man fieberte selber mit. Und dann ging es auch schon los. Die
Seile an denen die Trainingsgespanne noch einmal extra gesichert waren wurden gelöst und die Huskys liefen los.
Ziemlich schnell waren sie davon gerannt.
Als die erste Trainingsrunde
beendet war, halfen wir mit die Huskys mit Wasser zu versorgen. Die
ein oder andere Streicheleinheit bekamen sie auch. :)
Dann rief
Regina auch zum Lunch. Wir gesellten uns dazu und quatschen viel.
Ziemlich spontan entschieden wir uns noch einen Tag länger auf der
Husky Farm zu bleiben, denn wir bekamen die Chance beim
morgigen Trainingslauf mitfahren zu können. Dies wollten wir uns
natürlich nicht entgehen lassen. Doch bis es soweit war dauerte es
noch ein paar Stunden. Alex und Tim fuhren in den Wald um
Brennholz zu holen, Joel versorgte die Huskys mit Streicheleinheiten
und wir halfen Anne beim Johannisbeeren ernten mit. :)
Regina hat nämlich einen
großzügigen Selbstversorgungagarten und baut ziemlich viel selber
an.
Am Abend waren wir mit Anne, Alex Tim und Joel zum Karten
spielen verabredet. Es wurde ein lustiger Abend.
Und dann war es endlich soweit -
der nächste Morgen war angebrochen und wir konnten bei den Huskys
mit fahren. :)
Der Start war ziemlich holprig, es wurde danach
aber total entspannt.
Uns wurde erklärt, auf was man alles
achten muss, wenn man mit den Huskys unterwegs ist. Z.B. das es immer
wichtig ist, dass das Hauptseil an dem die Huskys angespannt sind
immer unter Spannung steht und nie durchhängen darf. Aber auch jedes
einzelne Seil der Huskys darf nicht durchhängen. Zusätzlich ist
auch auf jeden einzelnen Husky zu achten, dass dieser problemlos
mitlaufen kann. Sobald man das Gefühl hatte ein Husky nicht mehr
richtig mit kommt, wurde abgebremst. Aber auch so wurde zwischendurch
abgebremst, damit die Kondition von den Huskys besser trainiert
werden kann und so die Huskys lernen ihre Kräfte besser einteilen zu
können.
Viel zu schnell ging die wundervolle Fahrt zu Ende. :(
Doch bevor es für uns wieder
weiter in den Øvre-Dividal-Nationalpark ging, kamen wir in den
Genuss von den gestern geernteten Johannisbeeren selbsgtgebackenen
Johannisbeerkuchen essen zu können. :)