von AnNa 8. Oktober 2019

Es war der 27. September, als wir uns auf den Weg machten, um die letzten Kilometer hinter uns zu lassen und somit unserem Ziel dem Nordkap immer näher zu kommen. Dass wir jetzt schon so kurz vor unserem Ziel sind, hat mit unserer Entscheidung zu tun gehabt, den Bus zur Nordkap-Insel zu nehmen. Eine Entscheidung, die uns nicht leicht gefallen ist.

Es war schon spät am Nachmittag, als wir aus dem Bus in Honningsvåg ausgestiegen sind. Nun standen wir hier in dem kleinen Örtchen und uns trennten nur noch 30 Kilometer bis zum Nordkap. Wirklich realisieren konnten wir dies noch nicht, es schien so unwirklich zu sein, seinem Ziel plötzlich so nahe zu sein. Es ging alles auf einmal so schnell. Nachdem wir uns im Supermarkt in der Kaffee-Ecke noch einen kleinen Snack genehmigt hatten, uns und unsere Gedanken gesammelt hatten, packten wir es an – wir nahmen die letzten Kilometer in Angriff.

von AnNa 5. Oktober 2019

Wie schon im Beitrag davor erwähnt, haben Andreas und ich uns dazu entschieden aufgrund der Schneeverhältnisse frühzeitig aus den Bergen auszusteigen.
Als wir an diesem sonnigen Morgen aufwachten, lag eine eigenartige Stimmung in der Luft. Andreas und ich waren etwas nervös, was die heutige Etappe angeht. Denn bis zum Ausstieg sind es 31 Kilometer, die wir definitiv nicht an einem Tag schaffen werden. Also müssten wir irgendwo dazwischen eine Zeltübernachtung einlegen. An einer Übernachtung im Zelt ist nichts schlimmes dran, schließlich haben wir die letzten Monate oft im Zelt geschlafen. Sorgen bereitete uns nur der Schnee und die kalten Temperaturen. Würden wir einen geeigneten Zeltplatz finden? Wie kalt wird es die Nacht? (Wir haben uns zwar einen Bereich in der Karte schon markiert, aber ob der wirklich gut ist, sehen wir erst vor Ort)

von AnNa 1. Oktober 2019

Als wir Vormittags in Kilpisjärvi ankamen, bezogen wir erst einmal unsere kleine Kabine, die wir uns zusammen mit Yuri teilten. Nach einer langen warmen Dusche waren wir bereit für das Buffet.
Während wir die Zeit damit verbrachten unsere Bäuche mit dem leckeren Essen zu füllen, ließen wir die Waschmaschine mehrmals laufen. (Endlich wieder frisch duftende Kleidung:D)
Allerdings ist so ein Buffet nach so langer Zeit gefährlich für uns. Viel zu viel haben wir gegessen. Neben einer großen Auswahl an Salaten und Desserts gab es als Hauptgang frischer Lachs mit einer speziellen Soße, Hähnchenbrustfilet in einer Currysoße mit Reis und Kartoffeln.
Voll gefuttert und ziemlich müde rollten wir zu unserer Kabine. :D Wirklich viel haben wir an diesem Abend nicht mehr gemacht.

Wir begannen den Morgen damit, wo wir am Abend aufgehört hatten. Nämlich mit Essen. :D
Nach einigen Tagen Porridge (das uns mittlerweile aus den Ohren rauskommt), freuten wir uns wieder auf frische Sachen. Das Frühstücksbuffet war zwar klein, aber vollkommen ausreichend. :) Beim Frühstück trafen wir auch auf Swantje und ihrem Mann Wendelin (der zu Besuch war und mit ihr ein Stück mit gewandert ist). Swantje läuft auch Norge på langs und ist etwas später als wir gestartet. Natürlich kamen wir gleich ins Gespräch. Lustig war es irgendwie schon, denn wir haben Swantje und Wendelin noch an Vorabend den Stellplatz der Waschmaschine gezeigt, ohne uns erkannt zu haben. :D (Die Waschmaschine befand sich in einer separaten Kammer in der Damentoilette, wir haben sie auch nicht auf Anhieb gefunden gehabt. Und die an der Rezeption wussten glauben wir auch nicht so recht Bescheid wo die Waschmaschine sich befindet, denn wir wurden bestimmt 3mal wo anders hingeschickt :D) Swantje und wir haben uns bereits schon über Facebook und Instagram (an_na_fuessesindzumwandernda) verfolgt und fleißig mitgefiebert.
Gestärkt für den Tag machten wir uns auf den Weg zum Supermarkt um für die nächste Etappe wieder einzukaufen. Dieses mal achteten wir genau was in unserem Einkaufswagen landete. (Mit dem Endresultat, dass es eh wieder zu viel war) Da wir wie von Yuri versprochen 2 Pakete von seinem Versorgungspaket bekommen haben (Inhalt: Haferflocken, Zucker, Kartoffelbrei, Tassensuppe und das beste eine PANCAKESMISCHUNG) kauften wir uns Bacon und Käse. Die nächsten Tage sollten kühl bleiben und so hatten wir die besten Voraussetzungen uns Pancakes mit Bacon und Käse zu machen für den Zwischensnack. Was gibt es besseres?
Wir holten uns aber nicht nur Essen für die Tour, da unsere Regenkleidung von der Dichtigkeit nach lies holten wir uns ein spezielles Imprägnierspray mit der Hoffnung das Problem damit zu lösen.
Nach dem Besuch beim Supermarkt setzten wir uns noch in das kleine Café und tranken heiße Schokolade mit Minzgeschmack und Sahne. Wir fühlten uns wie auf Wolke 7. :D

von AnNa 27. September 2019

Schon um 7 Uhr waren wir auf den Wanderweg.
Die Nacht hatte es gefroren und überall glitzerte es durch das Sonnenlicht. :) Unsere Schuhe sind leider nicht ganz trocken geworden, aber das war nicht so schlimm. Als wir den ersten steilen Anstieg hinter uns hatten und auf das Plato kamen, genossen wir bei einem zweiten kurzen Frühstück die Aussicht. Es war einfach nur traumhaft schön.

von AnNa 26. September 2019

Es waren ziemlich ereignisreiche Tage für uns als wir durch den Øvre-Dividal-Nationalpark wanderten.
Wettertechnisch hatten wir von allen etwas. Von strahlenden Sonnenschein bis zum Schneesturm war alles dabei. Ja ihr liest richtig Schneesturm. :D

Aber erst einmal zum Anfang:
Als wir von der Huskyfarm starteten um zur Gaskashütte zu kommen, trafen wir kurz vor der Hütte auf ein Ehepaar. Martina und Willi. Bevor wir uns überhaupt begrüßen konnten, wusste Martina schon Bescheid wer wir waren und sprach uns schon von weiten an.
"Ihr seit doch das Pärchen, was Norge på langs läuft oder nicht?"
Andreas und ich schauten uns kurz verwirrt an. Wir fragten uns woher sie das wusste und nickten nur.
Martina hatte damals schon den Blog von Simon verfolgt und da Simon kurz vor unseren Start einen Beitrag veröffentlichte mit der diesjährigen Klasse der Norge på langs Wanderer und deren Blogseiten, wusste Martina Bescheid wer so gestartet ist. Und an der Gaskashütte hatte Martina noch kurz auf ihrem Handy geschaut und unseren letzten Beitrag über den Kungsleden gesehen. Sie zählte eins und eins zusammen und dachte sich nur das wir es nur sein könnten. Irgendwie verrückt. :)

von AnNa 19. September 2019

Als wir den Kungsleden hinter uns gelassen haben, freuten wir uns nicht nur auf eine warme Dusche und auf eine Waschmaschine, sondern auch auf den Supermarkt in Abisko. Denn wir mussten feststellen, das wir so langsam anfangen viel zu essen vor allem Schokolade. :D
Also ging es für uns an unserem Ruhetag auch gleich zum Supermarkt und dieser ist wirklich ein Besuch wert. Während das Abteil von frischen Lebensmitteln eher „klein“ gehalten aber ausreichend ist, ist der Bereich für die Süßigkeiten und ungesunden Getränken riesig. Doch zu viel durften wir nicht einkaufen, nicht nur weil wir das zusätzliche Gewicht ja auch tragen müssen, sondern auch weil in Innset auf der HuskyFarm unser nächstes und letztes Paket wartete.
Im Supermarkt trafen wir auch Katja und Florian wieder, die wir bereits beim Frühstück kennengelernt haben. Spontan verabredeten wir uns zum Abendessen.
Wir gönnten uns das erste mal ein 3-Gänge-Menü und wir müssen sagen, es war verdammt lecker. (Vielen lieben Dank auch hier an die Großeltern von Nathalie – Danke Oma und Opa <3)

von AnNa 9. September 2019

Wir hatten ja schon viel von anderen Wanderern über den Kungsleden gehört, dass dieser Fernwanderweg sehr überlaufen sein soll. So richtig vorstellen konnten wir uns das aber nicht. Doch bis wir uns einen eigenen Eindruck darüber verschaffen konnten, dauerte es ein paar Tage.

Von Ritsem aus führte eine Kiesstraße zur Sitasjaurestugorna-Hütte, wo wir von dort aus wieder in die Berge wollten. Eigentlich.
Doch als wir an der Hütte ankamen um eine kleine Pause einzulegen war es schon sehr windig gewesen. Wir überprüften noch einmal mit unseren Handys das Wetter für die Nacht und dass sah überhaupt nicht gut aus. Es sollte ziemlich heftig regnen (zwischen 5,1-12,0 mm) und sehr stürmisch werden.
Wir waren hin und her gerissen und überlegten, was wir machen sollten – weitergehen oder die Nacht hier auf der Hütte verbringen? Wir erkundigten uns noch beim Hüttenwart und er bestätigte nur den Wetterbericht. Also entschieden wir uns dazu auf der Hütte zu bleiben – obwohl es dafür eigentlich von der Uhrzeit her zu früh war.

von AnNa 8. September 2019

Bevor es für uns in den Padjelanta-Nationalpark ging, verbrachten wir Wetterbedingt (wegen Gewitter und Regenschauer) noch einen Tag auf der NY-Sulitjelmahütte Dort haben wir auch Pauli wieder getroffen. Die Freude war natürlich auf beiden Seiten groß und wir hatten uns viel zu erzählen. Später kamen noch zwei weitere deutsche Wanderer dazu Jan und Ferdi, der Abend wurde zwar wieder lang, dafür war er aber sehr schön.

Von Jan, der Ultralight unterwegs war, haben wir uns einige Tipps und Anregungen über Ausrüstung und Ernährung für Wandertouren mit nehmen können. :)

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur Sorjus-Hütte. Diese Hütte wollten wir eigentlich überspringen, doch das Wetter war an diesem Tag ziemlich kalt und stürmich und wir waren ziemlich kaputt als wir an der Hütte ankamen. Denn der Weg ging durch eine beeindruckende felsige Landschaft mit dem ein oder anderen Schneefeld (mit dem wir nicht mehr gerechnet hatten), dass Nathalie kurzer Hand zum „rodeln“ nutze. (Keine Sorge. Nathalie ist beim "rodeln" nichts passiert!!) Also kamen wir erst einen Tag später an der schwedischen Grenze an.

von AnNa 20. August 2019

Nathalie ging es deutlich besser und wir machten uns auf den Weg zur Bolnastua. An einer Tankstelle legten wir eine kleine Pause ein und gönnten uns eine eisgekühlte Cola. Wir blieben auch nicht unbemerkt ein junger Mann wurde auf uns aufmerksam und fragte uns wo wir denn hinwollten. Wir erzählten ihm von unserer Reise und unseren heutigen Plan.

Der junge Mann war selber auf den Weg zu den Lofoten um dort als Outdoor-Lehrer zu arbeiten. Ehe wir uns versahen, saßen wir bei ihm mit im Auto. Denn die nächsten Kilometer zur Bolnastua wären nicht schön zu laufen gewesen, denn die E6 ist in diesem Bereich gerade eine Großbaustelle und zum laufen überhaupt nicht geeignet.

von AnNa 19. August 2019

Der Einstieg für uns in die Nordlandsruta begann kurz vor der schwedischen Grenze. Da wir an dem Tag schon einige Kilometer hinter uns gebracht hatten, entschieden wir uns zur Statskoghytta zu laufen. Eine kleine niedliche Hütte mit 4 Schlafplätzen und einem kleinen Aufenthaltsraum, die umsonst genutzt werden konnte. Zwar verlief der Weg zur Hütte die ganze Zeit parallel am Krutvatnet-See entlang und es war angenehm zu laufen., doch auf den Weg sahen wir so viele Hütten die auf dem Berg gebaut waren, dass wir uns fragten wann kommt denn endlich unsere.

Als wir die Hütte erreichten machten wir uns noch schnell etwas zu Essen und gingen zu Bett.

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